Jeden Morgen, wenn die Sonne in unser Schlafzimmer scheint, wachen wir hier mit so einer tiefen Vorfreude auf den Tag auf…! In uns schwingt im Großen und Ganzen eine dankbar gelöste Grundfreude über diesen Ort, an dem das Leben uns aktuell an Land gespült hat.

Mehr als sonst sind wir derzeit sehr auf uns als Kleinfamilie ausgerichtet. Wir fühlen und genießen unser Familienglück und schauen kaum nach außen. Wir sind verankert in dem tiefen Wissen, dass die Liebe größere Pläne hat, die wir vielleicht nicht in Gänze verstehen, auf die wir uns aber ganz einlassen wollen.

Denn wir spüren hier ganz deutlich, dass die Liebe, dass das Universum mit uns etwas vor hat. Wir sind ein Experiment der Liebe, wie man hier auf der Erde, in diesem Paradies, noch leben kann. Speziell als Familie, eingebunden in eine Gemeinschaft, die in sich stimmig ist. An einem Ort, wo es den Kindern leicht möglich ist, in ihrer Essenz zu verweilen. Auch für uns ein Ort der Möglichkeiten, die für uns stimmig sind, an dem wir es schaffen, die innere und die äußere Natur in Übereinstimmung, in Gleichheit zu bringen. Wo wir also das Abschaffen aller Kompromisse kultivieren. Und wir sind bereit für dieses Experiment. Welche Konsequenz ergibt sich, wenn wir bereit sind, uns zu 100 Prozent darauf einzulassen, in Konformität mit dem Herzen zu leben?

Ja, genau – die inneren Widerstände werden aktiv. Denn dann klopft alles an die Tür, was sonst eher unbewusst dem Herzen entgegen wirkt.

Die inneren Widerstände sagen: Dürft ihr das? Ein halbes Jahr „nichts“ tun? Euch nur um euch und eure Familie kümmern? Für immer alle sogenannten Sachzwänge loslassen? Dürfen wir ohne Absicherung und ohne existenzsichernde Pläne jeden Tag spielen wie die kleinen Kinder? Dem Leben vertrauen, dass immer für alle und alles gesorgt ist? Dass wir „nur“ unserer größten Freude folgen müssen? Geht dieses Experiment wirklich gut? Dürfen wir das? Dürfen wir viel Zeit in der Natur verbringen und damit unsere eigene innere Natur pflegen? Dürfen wir glücklich sein? Dürfen wir paradiesische Zustände kultivieren? Unser Herz sagt: „Ja!“ Vielleicht ist das sogar unsere Aufgabe. Ja, deswegen sind wir hier. Auch um uns von unseren Existenzängsten zu befreien, die sich wie beschrieben in den ersten Tagen klar positioniert haben.

Sich diesen Ängsten einmal voll und ganz zu stellen, war ein sehr erkenntnisreicher Prozess. Wir haben nach langem Daraufschauen verstanden, dass die Existenzängste eine falsche Grundlage haben. Nur wenn der Geist auf das ausgerichtet ist, was vergänglich ist, haben sie eine gewisse Berechtigung. Sie fokussieren den Kontostand und ob das Haus den Hurrikan überlebt und dann wieder den Kontostand. Das hilft aber weder unserem inneren Frieden noch dem Kontostand.

Das, was uns Menschen jedoch frei geschenkt wurde, ist unser gutes stimmiges Gefühl. Ein ungemein wertvoller und unvergänglicher Seismograph. Hier wirkt die Angst nicht. Das ist ausgeschlossen. Unsere Aufgabe ist es, für Konformität mit unserem stimmigen Gefühl zu sorgen. Also sich einzig und allein darauf auszurichten. Unsere Erfahrung ist, dass wir dann immer versorgt sind und wir dann das tun, warum wir hier sind. Mit diesem guten stimmigen Gefühl wurde uns also alles gegeben, was wir wirklich brauchen. Das, was wir vermeintlich darüber hinaus brauchen, ist nicht unsere Natur. Das stimmige Gefühl zu kultivieren – ab jetzt, für immer und überall, ist jedem gegeben. Diese Erkenntnis aktiv anzuwenden, ist allerdings auch jedem freigestellt.

Eines Morgens standen wir auf und sahen, wie die Wolken über uns an den Bergen nach oben krabbelten. Da verspürte Yoko den Wunsch Wolken anzufassen. „Na klar!“, sagten wir, setzten uns ins Auto und folgten den Wolken durch geheimnisvolle Pfade immer weiter, bis wir ganz oben den Gebirgskamm erreichten, der von unserem Balkon aus zu sehen ist. Hier oben ist alles voller Kaffee-Plantagen, und die Wolken streichelten über den Kamm des Berges. Yoko war so happy, die Wolken tatsächlich anfassen zu können, ja, wir konnten Wolken atmen. In unseren Lungen spürten wir Freiheit, und da wir in den Wolken nichts außer Licht sahen, sahen wir alles. Und wir waren überrascht, dass wir unserer Tochter einen Wunsch erfüllen konnten, an dem wir selbst gezweifelt hatten. Bis der Wunsch Realität wurde, war es unsere Aufgabe, uns mehr mit dieser fast märchenhaften Vision als mit unseren Zweifeln zu identifizieren.

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