Für uns ist es gerade das größte Abenteuer, hier in Deutschland – im Zentrum der alten Welt – als herzgeöffnete Familie zu wirken und dabei zu erforschen, wie es geht, mit dieser „alten Welt“ im Frieden zu sein. Das halbe Jahr in Mittelamerika hat unseren Blick extrem geschärft, verändert und ihn für alle systemischen Strukturen hier in Deutschland geöffnet. Für uns ist es spannend, Wege zu finden, diese Strukturen zu lassen, wie sie sind, und einfach die „neue Welt“ zu leben. Denn wir lieben es, hier zu sein. Durch unsere Kinder haben wir natürlich vielfältige Berührungspunkte mit dem aktuellen System, und wir begegnen Herausforderungen, die darauf abzielen, Menschen in das System einzugliedern.
Das Erste, was wir uns gekauft haben, ist ein Rasenmäher. Für uns ein Inbegriff von Normalität. Und ja: Es macht Spaß, Rasen zu mähen und anschließend den grünen Teppich im Garten zu bewundern. Auch die Nachbarn freuen sich. 😉
Beim Amtsarzt-Besuch anlässlich der Einschulung unserer Tochter – ein Zwangstermin in Deutschland – ging es schon heftiger zur Sache. Anhand dieser Erfahrung möchten wir eine Möglichkeit aufzeigen, wie es gelingen kann, sich nicht vom System manipulieren zu lassen, sondern stattdessen einfach die Liebe weiter durch sich fließen zu lassen:
Der Behandler, der die schulärztliche Untersuchung durchführte, konfrontierte unsere Tochter mit ständig wechselnden Kommandos. So, als ob es darum ginge, eine Irritation zu schaffen, durch die das Kind entfernt wird von sich Selbst und dem, was es wirklich will, so dass es sich am Ende überfordert fühlt, wenn es mal keine klaren Anweisungen erhält. Uns wurde ganz nebenbei vorgeworfen, dass wir das System ausnutzen, indem wir keinen Impfpass hätten. Wie das Kind den Stift hält, das war falsch. Und dass das Kind mit 6 Jahren Schreiben, Rechnen, Spanisch und Englisch beherrscht, wurde misstrauisch registriert. Ständig hörten wir eine vorwurfsvolle Anteilnahme, dass unsere Kinder gar nicht in „eine Einrichtung“ gehen, und es wurde betrauert, dass unsere Tochter nun einen „Abriss der Betreuungssituation erleben müsse“. Wir kamen uns vor wie in der Hundeschule, wo ein Wesen „dressiert und abgerichtet“ wird. Es gab Zucker, wenn etwas richtig gemacht wurde, und einen „Tritt“, wenn etwas falsch lief. Der Beamte wirkte auf uns wie eine maskenhafte Person, die selbst perfekt abgerichtet wurde. Und das Witzige war: Das alles machte mit uns genau Nichts. Das war wohl das Schlimmste für ihn. Denn so machten seine „Energie-Spiele“ gar keinen Spaß. Und nach und nach kollabierte seine Maske unter dem Einfluss der Liebe, bis wir uns am Ende in einer für ihn vollkommen ungewohnten Wortlosigkeit, um nicht gleich Stille zu sagen, gegenüber saßen.
Uns ist aufgefallen, dass es 4 Möglichkeiten gibt, mit solchen Situationen von „Obrigkeitsgewalt“ umzugehen:
1. Du hast sowieso kein stimmiges Gefühl für Wahrheit, und deswegen ist es Dir vollkommen wurscht, was gerade vor sich geht. Kurz: Du schaltest Dich ab.
2. Du bist total empört über diesen Schwachsinn. Und Du gehst mit dem System in den Kampf und versuchst, die Beamten in eine Debatte zu verwickeln, die darauf abzielt, dass sie erkennen mögen, dass sie nicht richtig liegen. Kurz: Du bist im Kampf.
3. Du lässt Dich fangen. Du lässt Dich einschüchtern und manipulieren. Kurz: Du resignierst, wirst unbewusst und kultivierst einen Konflikt in Dir.
4. Du erkennst einfach nur, was gerade passiert, und verweilst in Ruhe und Entspannung in Deinem Zentrum. Du machst genau Nichts mit der Situation und dem Beamten. Denn das, was im Außen passiert und was die Weisungsempfänger als unbewusste Personen (Maskenträger) agierend Dir weitergeben an Angst, ist alles endlich. Es ist alles begrenzt. Es ist weder ewig, noch unendlich. Es ist einfach nur Ego. Es hat nichts mit Deiner Wahrheit zu tun, und auch nicht mit der grundlegenden Wahrheit des Seins, die jedem Menschen innewohnt. Das Maskenhafte ist dazu bestimmt zu sterben, das liegt in seiner Natur. Wenn Du also lernst, genau Nichts mit dem zu tun, was die Weisungsempfänger Dir sagen, dann wirst Du merken, dass diese Strukturen und Abläufe in sich selbst zusammenfallen. Sie lösen sich von selbst auf, wenn es keine Mitspieler mehr gibt. Und wenn sie bei Dir nicht mehr funktionieren, funktionieren sie prinzipiell nicht mehr. Und dass sie sterben dürfen, die alten Systeme, ist eine Erlösung für sie. Du hilfst ihnen also dabei. Aber in erster Linie hilfst Du Dir Selbst, weil Du Dich weder verletzt noch unbewusst wirst. Im Grunde praktizierst Du einfach eine Form der Selbstliebe, bei der Du bewusst und friedvoll in Deinem Zentrum verweilst. Und das ist alles.
Für uns ist es ein Riesen-Abenteuer, hier im „Zentrum der alten Welt“ zu wirken, dabei mit allen lauernden Herausforderungen einen souveränen Umgang zu finden und konsequent unserem guten stimmigen Gefühl zu folgen. Zu diesem Weg, im Frieden zu sein mit der Welt, die uns „noch“ umgibt, möchten wir alle interessierten Mitmenschen inspirieren. Im Sinne von „Sei Du Selbst der Wandel in der Welt“. Oder: aktive Liebe sein. Weil so der notwendige Wandel greifbar wird.
Übrigens: Unsere Tochter Yoko würde jederzeit gern wieder zur schulärztlichen Untersuchung gehen.
Alles Liebe,
Rosa & Michael